Letztes Jahr haben wir nach vielen Jahren unsere Tradition wiederbelebt und die Weihnachtsmärkte in Wien besucht, um die festliche Atmosphäre aufzusaugen. Dieses Jahr wollten wir etwas Neues erleben und entschieden uns für einen der ältesten und berühmtesten Weihnachtsmärkte Europas – den Nürnberger Christkindlesmarkt. Unsere fünfköpfige Gruppe, zwei Erwachsene und drei kleine Kinder unter fünf Jahren, wollte die friedliche Atmosphäre genießen und reiste deshalb von Mittwoch bis Freitag. Wir genießen immer noch die Freiheit, nicht an Schulpflichten gebunden zu sein, und können so reisen, wann immer wir möchten.

Unser Abenteuer begann in Brünn, wo wir mit nur einem Zwischenstopp hinter Pilsen für eine schnelle Fast-Food-Mahlzeit starteten. Die Kinder meisterten die Fahrt gut, sodass wir beschlossen, sie ein wenig zu verwöhnen. Nach einigen Stunden kamen wir in Nürnberg an und checkten in einem Hostel in der Nähe des Hauptbahnhofs ein. Das Zimmer war klein, aber gemütlich, und das Wichtigste war – wir hatten ein eigenes Bad, was mit kleinen Kindern ein wahrer Segen ist. Die Etagenbetten verwandelten sich schnell in Klettergerüste, sodass wir Zeit zum Auspacken hatten, während die Kinder sich in kleine Affen verwandelten.
Am ersten Abend erkundeten wir die Stadt. Nürnberg war wunderschön mit Weihnachtslichtern und Bäumen geschmückt. Die Atmosphäre war zauberhaft, aber nicht übertrieben. Wir probierten die berühmten Nürnberger Bratwürste im Brötchen und traditionellen Punsch. Die Kinder verputzten ihre Bratwürste so schnell, dass uns Eltern nur leere Brötchen übrig blieben.
Der Abend verwandelte sich in einen kleinen Kampf darum, wer wo schlafen würde. Nach einigem Hin und Her schlief Mama schließlich mit den drei Kindern im Doppelbett und Papa legte sich auf das untere Etagenbett. Zur Sicherheit hatten wir ein Bettschutzgitter von zu Hause mitgebracht, und Papa legte eine zusätzliche Matratze, damit niemand herausfiel. Schließlich legten wir uns wie Puzzleteile schlafen.

Am nächsten Morgen starteten wir etwas langsamer. Bevor die Kinder richtig wach waren, kam Papa mit einer Tüte voller Frühstücksleckereien zurück. Nach einer schnellen Stärkung machten wir uns auf in die Stadt. Unsere erste Station war das Spielzeugmuseum, wo die Kinder viel Zeit damit verbrachten, verschiedene Exponate zu bewundern. Wie üblich wurden die Vitrinen, die man nicht anfassen darf, schnell langweilig, aber zum Glück gab es einen Spielbereich, der die Situation rettete. Anschließend gingen wir zur Nürnberger Burg, von wo aus wir einen schönen Blick auf die Stadt genossen. Nach dem Mittagessen spazierten wir zur Kongresshalle, einem monumentalen Projekt aus der Nazi-Zeit, das nie fertiggestellt wurde. Heute dient es als Ausstellungsraum und Museum, das diese dunkle Geschichte dokumentiert. Während dieses Ort auf uns Erwachsene einen starken Eindruck machte, nahmen die Kinder es eher als ein großes Betonlabyrinth wahr. Ein leichter Regen verstärkte die düstere Atmosphäre noch. Wir fuhren mit der Straßenbahn zurück ins Zentrum und verbrachten den nachmittäglichen Regen im Hostel, um Energie für einen weiteren abendlichen Spaziergang zu sammeln.


Am Abend tauchten wir in die Welt der Weihnachtsmärkte ein und bewunderten Dutzende Stände mit den unterschiedlichsten Waren. Wir sahen auch einen Laternenumzug für Kinder, der vom Stadtzentrum in Richtung Burg zog. Ohne Eile genossen wir den Weihnachts-Punsch, während die Kinder nach immer mehr geschmückten Bäumen Ausschau hielten. Langsam kehrten wir zum Hostel zurück, bereit, diesmal schneller ins Bett zu gehen, da nun klar war, wer wo schlafen würde – keine weiteren nächtlichen Bettwechsel!


Am nächsten Morgen nach dem Frühstück packten wir zusammen und fuhren nach Zirndorf – zum Playmobil FunPark. Die Kinder waren begeistert und verbrachten dort fast drei Stunden, ohne zu wissen, wohin sie zuerst springen sollten. Es gab so viele Spielzeuge, Baukästen und Klettergeräte an einem Ort, dass sie alles ausgiebig genießen konnten. Obwohl die meisten Außenattraktionen in der Wintersaison geschlossen waren, gab es zumindest eine Eislaufbahn. Bevor wir fuhren, konnten wir natürlich nicht widerstehen, ein paar Souvenirs zu kaufen, die wir den Kindern unauffällig als tolle Weihnachtsgeschenke schmackhaft machten.
Die Rückfahrt nach Brünn war lang, aber wir kamen glücklich und zufrieden an, auch wenn es dunkel war und mit ein wenig Übelkeit auf der Fahrt.
Unser Plan für nächstes Jahr? Wir können es jetzt schon kaum erwarten…
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